Anti-Atom-Bündnis Nordost ruft auf zu Kundgebung gegen Atommüll-Schiffstransport nach Lubmin

Sicherheit bleibt auf der Strecke: Nach wie vor ist Engagement gegen Atomkraft, Atomlobby und Billig-Entsorgung gefragt

29.05.12 –

Am 24. Mai startete ein Atommüll- Schiffstransport vom AKW Obrigheim (Baden-Württemberg) zum Zwischenlager Nord. Die Ankunft im Industriehafen Lubmin ist für den 4. Juni geplant. Transportiert werden Dampferzeuger und Pumpen, die in Lubmin zerlegt werden sollen.

Das Anti-Atom-Bündnis Nordost sieht zahlreiche Gründe, die gegen den aktuellen Transport sprechen. Zusammen mit anderen Anti-Atom-Gruppen entlang der Transportroute wollen wir daher mit vielfältigen Aktionen und Demonstrationen darauf aufmerksam machen, dass nach wie vor viel Engagement gegen Atomkraft und Atomlobby gefragt ist.
In Greifswald findet aus diesem Anlass am Samstag,den 2. Juni eine Kundgebung statt, die auf die Probleme und Risiken des Schiffstransports hinweist. Beginn ist um 12 Uhr am Fischmarkt.

Der Protest richtet sich gegen das Bestreben der Energiewerke Nord (EWN), das Zwischenlager Nord auszubauen und Befristungen für die Lagerung aufzuheben zu erzielen. Bei den Transporten handelt es sich um den Anfang einer neuen Runde des Atommüll-Tourismus.
Die EWN sind eng verwoben mit der deutschen Atomlobby. Sie sind ausführendes Organ, legen gleichzeitig aber auch selbst die Standards fest. Das führt zu Billig-Entsorgung auf Kosten der Sicherheit.
Ein Beispiel dafür ist die Praxis des „Freimessens“. So soll der aus Süddeutschland angelieferte Atommüll im Zwischenlager Lubmin zerlegt und konditioniert werden. So können die Strukturteile nach einer Reinigung „freigemessen” werden und in den konventionellen Rohstoffkreislauf geführt werden. Die kleineren Teile strahlen jedoch immer noch, nur jeweils unterhalb der geltenden Grenzwerte.
Wie schlecht es um die Sicherheit bestellt ist, zeigen wiederum die fehlenden Notfallpläne. Der Schiffstransport geht als Binnenschiff über den Rhein und Mittellandkanal einmal quer durch Deutschland, bevor er über den Peenestrom zur Ostsee gelangt. Angrenzende Gemeinden sind über diesen Gefahrguttransport nicht informiert und im Falle einer Havarie schlecht oder gar nicht vorbereitet.

Weitere Informationen: www.lubmin-niXda.de

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Greifswald | Ostvorpommern