Wir brauchen die Schule am Ellernholzteich!

14.03.23 –

Obwohl der Entwurf der Schulentwicklungsplanung des Landkreises die Zahl der kommenden Schülerinnen und Schüler unterschätzt, kommt die Planung zum Schluss: Wir brauchen die Schule am Ellernholzteich!

Im Bildungsausschuss der Stadt Greifswald wurde der Entwurf für die Schulentwicklungsplanung des Landkreises für die Jahre 2022-2027 vorgestellt.

Für die Greifswalder Politik bedeutet die Schulentwicklungsplanung die Evaluation von Kapazitäten und Bedarfen an Plätzen für Grundschulen, Regionalschulen und Gymnasien. Die Planung rechnet fest mit der neuen Schule am Ellernholzteich ab dem Schuljahr 2026/2027.

Die Bürgerschaftsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht die Planung sehr kritisch, denn sie spiegelt diverse Aspekte nicht wieder und unterschätzt so den wirklichen Bedarf an Plätzen für Schülerinnen und Schüler in der Stadt. Dazu Christoph Oberst, Mitglied im Bildungsausschuss der Stadt: „Die Planung hat einen großen Nachteil, sie basiert auf einem Softwareprogramm, dass lediglich die Geburtenrate heranzieht, um die kommenden Zahlen an Schülerinnen und Schülern und Klassenstärken einzuschätzen. Das bedeutet, dass bereits die diesjährige Planung die reale Zahl an Schülerinnen und Schülern um 80 unterschätzt.

Offensichtlich werden Aspekte des Zuzugs nicht ausreichend berücksichtigt. Das blühende Greifswald ist aber eine Stadt des Zuzugs. Wir bauen an verschiedenen Stellen eine große Zahl von Wohnungen. Der B-Plan 55 am Alten Friedhof, der B-Plan 13 am Elisenpark und die neuen Wohngebiete am Aalbruch entlang der Grimmer Straße werden Familien anziehen. Dazu kommt die Aufnahme von Geflüchteten und erfolgreiche Wirtschaftsansiedlungen, wie das gerade eröffnete Z4 Zentrum Lifescience Plasmatechnologie, welches Familien von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaflern nach Greifswald locken wird.

Schon jetzt sind die Schulen voll. Die Grundschulen Kollwitz und Nexö laufen über der Kapazität, in der Krullschule mussten zudem Container aufgestellt werden, um alle Schülerinnen und Schüler beschulen zu können. Auch die Regionalschulen E-M-Arndt und C-D-Friedrich sind übervoll. Es gibt aus Platzmangel zum Teil keine Hortplätze für Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen an Kollwitz- und Krullschule.

Schon allein wegen dieser Zahlen muss man konstatieren, dass die neue Schule am Ellernholzteich so schnell wie möglich gebaut werden muss.

Ein weiterer Aspekt macht aber auch mehr Raumbedarfe nötig: die Inklusion. Inklusive Beschulung bedeutet einen höheren Raumbedarf und vor allem einen Bedarf an flexibler Raumgestaltung. Das berücksichtigen wir bei der Planung der neuen Schule natürlich.

Zudem wollen wir auch, dass Kinder in Vorklassen sich fit für die Schule machen können. Auch diese Klassen haben natürlich Raumbedarfe.

Zusammenfassend muss man feststellen, dass die jetzige Planung sowohl die Raumbedarfe als auch die Anzahl an Schülerinnen und Schülern unterschätzt. Alle Argumente gegen eine neue Schule sind naiv und verantwortungslos den Schülerinnen und Schülern in Greifswald gegenüber. Die Greifswalder CDU sollte hier endlich ihre Fundamentalopposition und ihren vorgezogenen Wahlkampf einstellen und mit allen zum Wohl der Schülerinnen und Schüler agieren.“

Jörg König, Vorsitzender des Bauausschusses, ergänzt: „wir brauchen gute Schulen mit flexiblen Raumangeboten, damit Lehrerinnen und Lehrer pädagogische Konzepte auch zur Anwendung bringen können. Das wird ein Standortvorteil sein, der uns zukünftig beim Gewinnen und Halten von ohnehin knappen Lehrkräften hilft. Auch für das Stadtgefüge bietet die neue Schule einige Synergieeffekte: in der Küche werden regional erzeugte Lebensmittel verarbeitet, die Aula als Veranstaltungsort schafft neue Nutzungsmöglichkeiten für Greifswalderinnen und Greifswalder und die Sporthalle kann nach den Schulzeiten vom Vereinssport genutzt werden.

Alexander Krüger, Fraktionsvorsitzender, ist sich abschließend sicher: „An dieser wunderschönen, innovativen und inklusiven Schule werden wir sicher keinen Mangel an Schülerinnen und Schülern haben”.

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