BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KV Vorpommern-Greifswald

Technisches Rathaus: Verwaltung muss endlich die Bedarfsplanungen vorlegen

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stehen Projekt zunehmend skeptisch gegenüber

29.11.10 – von Bettina Bruns –

Die Fraktionen der Greifswalder Bürgerschaft sind aufgefordert worden, sich nach Bekanntgabe der neuesten Zahlen zum Projekt „Technisches Rathaus“ zum weiteren Vorgehen zu positionieren. Nach Auffassung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist zur Zeit noch gar keine Entscheidung möglich, da eine der wichtigsten Entscheidungsgrundlagen immer noch fehlt: Ein abgestimmtes Bedarfskonzept.

Es gibt immer noch keine genaue Bedarfsplanung, kein Raumbuch, kein Aufgabenbeschreibung. Wir sind im fünften Jahr der Planungen und die Verwaltung hat es bis heute noch nicht geschafft, die Grundlagen für eine vernünftige Planung zu liefern. Wie sollen die Planer eine verlässliche Kostenschätzung abgeben, wenn noch nicht einmal klar ist, welche Ämter nach der Kreisreform noch ins Technische Rathaus sollen, wie viele Arbeitszimmer, wie viele Besprechungsräume benötigt werden oder welche Bereiche Publikumsverkehr haben werden? „Wir fragen in jeder Sitzung des Ausschusses nach dem Raumbuch und ernten nur ein müdes Lächeln.“ berichtet Bettina Bruns, Mitglied im Begleitausschuss Technisches Rathaus.

Die Bürgerschaft hat im Juli beschlossen, dass der Baustopp erst aufgehoben wird, wenn diese Bedarfsplanung vorliegt. Vorher ist für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN keine Entscheidung über den weiteren Fortgang des Projekts möglich.

„Die jetzt vorgelegten Ansichten und Grundrisse können nicht ernst gemeint gewesen sein. Wir brauchen an dieser zentralen Stelle der Stadt zwischen Markt und Pommerschem Landesmuseum eine hochwertige Architektur und keine Planungen, die eher zu einem Industriegebiet passen.“ ergänzt Ullrich Bittner, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Die Notwendigkeit des von uns von Anfang an geforderten Architektenwettbewerbs zeigt sich nun deutlicher als je zuvor.“

Zudem sehen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Moment niemanden in der Stadtverwaltung, der das Projekt in verantwortlicher Weise zu Ende führen kann oder möchte. Aus all diesen Gründen stehen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN dem Projekt zunehmend skeptisch gegenüber.

„Vielleicht versuchen wir doch besser, die Alte Post wieder zu verkaufen.“ so Stefan Fassbinder, Mitglied im Finanzausschuss. „Schließlich standen schon einmal Investoren bereit, die dann wohl von der BauBeCon wieder vergrault worden sind. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Ein zweites Investitionsfiasko neben der Stadthalle können wir uns nicht leisten.“

 

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