Kreisstraßen mit 7,50m Breite sind überdimensioniert

Waldemar Okon schlägt andere Sanierungspraxis vor und fordert Änderungen bei Förderrichtlinien

29.06.12 –

Die Ostseezeitung schreibt am 29.06 2012:

Vorpommern-Greifswald hat 822 Kilometer Kreisstraßen, die es unterhalten muss. Ein Großteil davon ist in schlechtem Zustand. Geld für die Sanierung fehlt. Um den weiteren Verfall des Straßennetzes aufzuhalten, schlägt der grüne Kreistagsabgeordnete Waldemar Okon (48) eine drastische Lösung vor: Bei den Verkehrswegen, die nur Dörfer mit wenigen hundert Einwohnern verbinden, soll lediglich eine Spur befestigt werden. Für den Gegenverkehr soll es Ausweichtaschen geben. Das sei wesentlich preiswerter. „Damit wird auch der Verbrauch von Natur und Landschaft verringert“, sagt Okon weiter. Außerdem verliere Mecklenburg-Vorpommern weiter Einwohner, und deren Altersdurchschnitt steigt. Das werde zu weniger Verkehr auf den meisten Kreisstraßen führen.

„Die Mittel, die in den vergangenen Jahren für die Unterhaltung der Kreisstraßen aufgewendet werden konnten, reichten nicht aus, um den Verfall des Straßennetzes aufzuhalten“, so Okon. Viele der seit Jahrzehnten vernachlässigten Straßen sind weder frostsicher gebaut, noch für moderne Lkw mit 42 Tonnen ausgelegt. So steht es in einer Mitteilung der Landrätin an die Mitglieder des Finanzausschusses. Dabei stehe das Gebiet des früheren Uecker-Randow-Kreises viel besser da als Ex-Ostvorpommern und Ex-Demmin. Einige Verkehrswege mit Kreisstraßenstatus sind lediglich Sand- oder Schotterwege. Das Amt Landhagen mit mehreren Kreisstraßen gehört übrigens zu den echten „Mangelgebieten“.

Verantwortlich für Straßen-Herabstufungen ist das Energieministerium. Dessen Sprecher Steffen Wehner bestätigt, dass eine Kreisstraße auch einspurig sein kann. Gefördert würden aber bis auf Ausnahmen Verkehrswege mit 7,50 Meter Breite. „Das Land sollte den neuen Kreisen mit einer flexiblen Auslegung oder einer anderen Förderrichtlinie helfen“, kommentiert Okon. Dann könnten ohne Mehrkosten, mit dem gleichen Geld viele Verkehrswege, die gar nicht den Status einer Kreisstraße verdienen, saniert und an die Gemeinden übergeben werden.

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