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23.09.10 –
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bringt in die nächste Sitzung der Bürgerschaft am kommenden Montag einen Antrag zum drohenden Abhängen Greifswalds vom Bahnfernverkehr ein. Wir hoffen auf eine breite Mehrheit für diese Initiative, die natürlich nur der Anfang einer Kampagne sein kann. Alle Fraktionen, Institutionen, Vereine und Bürger der Stadt müssen sich jetzt einbringen, um das Unheil abzuwenden.
Beschluss: Aufforderung an die Deutsche Bahn AG zur Beibehaltung der gegenwärtigen Intercity-Verbindungen nach Greifswald
Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald fordert die Deutsche Bahn AG auf, von der geplanten Reduzierung der Intercity-Verbindung auf der Strecke Stralsund – Greifswald – Angermünde – Berlin auf zwei tägliche Zugpaare abzusehen und mindestens den bisherigen Stand von fünf Zugpaaren beizubehalten. Der Oberbürgermeister wird gebeten, sich um ein gemeinsames Vorgehen mit der Hansestadt Stralsund sowie den Landkreisen Ostvorpommern, Nordvorpommern, Rügen und Uecker-Randow zu bemühen.
Für den Wissenschafts- und Universitätsstandort Greifswald ist eine dichte Anbindung an Berlin lebensnotwendig; die Universität, die universitätsnahen Institute und der gesamte akademische Betrieb sind auf gute Erreichbarkeit angewiesen.
Für den Tourismusort Greifswald ist eine Einschränkung der Fernverbindungen ebenfalls fatal. Den größten Anteil der Besucher bilden die Tagestouristen und Städtereisenden. Gerade deswegen bedeutet die Reduktion der Fernverbindungen auf die Hälfte voraussichtlich einen durchaus bemerkbaren Einbruch bei den Besucherzahlen.
Die Regionalexpressverbindungen stellen vor allem angesichts des deutlich geringeren Reisekomforts keine hinreichende Alternative dar.
Geradezu kontraproduktiv ist die Streichung von zwei der fünf Verbindungen nach Berlin für den Klimaschutz, einen der Schwerpunkte der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Gerade ist ein Klimaschutzkonzept vorgestellt worden, an dem alle Akteure mitgewirkt haben. Mit der Reduzierung der Bahnverbindungen würde das Konkurrenzfeld zwischen Auto, Flugzeug und Schienenverkehr zuungunsten der Bahn verschoben.
Die Bürgerschaft der Universitäts- und Hansestadt Greifswald sieht durchaus die wirtschaftlichen Zwänge, denen auch die Deutsche Bahn AG unterliegt. Wir bitten aber um gemeinsame Bemühungen um eine Lösung des Problems, das durch die Kappung der IC-Verbindungen entsteht.
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