BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KV Vorpommern-Greifswald

GRÜNE gegen Bebauung Wiecker Schlag

Warum gelten die Bedenken der Verwaltung von 2007 heute nichts mehr?

08.02.09 – von Stefan Fassbinder

Am 24. September 2007 wurde der Antrag zum Projekt "Wiecker Schlag" zum ersten Mal in die Bürgerschaft eingebracht. Die Stadtverwaltung hatte damals große Bedenken gegen das Projekt. In der Sachdarstellung zum Antrag heißt es u.a.:

  • "Eine bauliche Nutzung der Fläche wurde bisher aus städtebaulichen und ökologischen Aspekten abgelehnt."

  • "Eine zusätzliche Wohnbebauung im Bereich Wiecker Schlag würde den Wohnungsüberhang erhöhen."

  • "Die weiteren Untersuchungen zum Konzept könnten das Projekt in Frage stellen."


Die Fraktion GRÜNE/ok fragt sich nun, ob die damals angeführten Argumente nicht mehr gelten? Was hat zu diesem Meinungsumschwung geführt?

"Wir sind weiterhin aus einer Vielzahl von Gründen gegen eine Bebauung dieses Gebiets", unterstreicht Fraktionsvorsitzender Dr. Ullrich Bittner die Haltung der Fraktion GRÜNE/ok. "Zudem besteht hier absolut kein städtebaulicher Handlungsbedarf. Wir sind dafür, unsere ganze Energie in die Entwicklung des Hafens Ladebow und des Quartiers Speicher/Marienstraße zu setzen. Hier besteht ein echter Handlungsbedarf. Es muss so gehandelt werden, dass Investoren sich dort engagieren. Das Projekt Wiecker Schlag gefährdet sogar die Entwicklung der beiden Problemzonen."

Die GRÜNEN sind aus folgenden Gründen gegen das Bauprojekt:

1. Diese Flächen haben einen hohen ökologischen Wert. Viele Arten geschützter Tiere und Pflanzen kommen dort vor. Der landesrechtliche Schutz solcher Flächen wird zur Makulatur.

2. Diese Flächen sind Nebelbildungsgebiete und haben eine Funktion für das Stadtklima.

3. Wieck und Eldena sind nicht mehr als eigenständige Dorfkerne erkennbar. Die Stadt wird über kurz oder lang auch das umgebende Grünland bebauen, weil die Funktion als gegebene natürliche Ortsbegrenzung aufgegeben wird.

4. Zuerst ist der Flächennutzungsplan zu ändern, bevor man daran geht Baurecht zu schaffen. Sonst verliert der Flächennutzungsplan seine Funktion als Steuerungsinstrument der Stadtentwicklung. Es besteht laut ISEK kein Bedarf an zusätzlicher Wohnbebauung.

5. Der Deichdurchstoß mit der Marinaeinfahrt für die 200 Liegeplätze sorgt für eine regelmäßige Unterbrechung des vielbegangenen Treidelpfades am Ryck.

6. Die Brückenöffnungszeiten der Wiecker Brücke (im Sommer bis zu 20 Minuten) werden sich weiter verlängern.

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