GRÜNE fordern atomstromfreie Stadtwerke

Strategie der Stadtwerke muss in der Bürgerschaft diskutiert werden

14.06.12 –

In der nächsten Bürgerschaftssitzung soll das Strategiekonzept der Stadtwerke beschlossen werden. In den Ausschüssen wurde das Konzept nichtöffentlich behandelt. Dank der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wird die zukünftige Strategie des stadteigenen Unternehmens jetzt aber im öffentlichen Teil der Bürgerschaftssitzung diskutiert.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN fordert angesichts der Energiewende, dass die Stadtwerke die Zeichen der Zeit erkennen und bis 2014 vollständig auf den Einkauf von in Kernkraftwerken produzierten Strom verzichten. Technisch und organisatorisch ist das möglich, wie eine auf Antrag der GRÜNEN durch die Stadtwerke unternommene Prüfung belegt. „Ein Blick in die Vergleichsportale der Stromtarife zeigt, dass dies zu keinen Strompreiserhöhung führen muss. Mehrere Stromanbieter, die vollständig auf den Bezug von Atomstrom verzichten, bieten den Strom günstiger an.“, verdeutlicht Stefan Fassbinder, Mitglied des Finanzausschusses.

Außerdem sollen die Stadtwerke mit tages- und wochenzeitabhängigen Tarifen Anreize zum Stromsparen schaffen. „Die Stadtwerke Norderstedt z.B. bieten seit 2011 Tages- und Wochentarife in Verbindung mit Smartzählern an. Wer nachts die Waschmaschine laufen lässt, muss weniger für seinen Strom bezahlen. Die Stadtwerke Rostock werben offensiv damit, dass sie keinen Atomstrom beziehen.“, so Ullrich Bittner, Mitglied im Bau- und Umweltausschuss, „Greifswald wäre mit diesen Projekten also kein Vorreiter. Aber die Stadtwerke würden im Sinne der Klima- und Umweltziele der Stadt und des ganzen Landes handeln. Auch könnte man sich damit im Wettbewerb positiv abheben und Kunden binden bzw. zurück gewinnen, die bewusst zu anderen Unternehmen gewechselt sind, weil diese gar keinen Atomstrom anbieten.“

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Greifswald