GRÜNE: Bewerbung um Weltkulturerbe-Status für Peenemünde ist abwegig

Ulrich Rose: Vielfältige Kulturlandschaft statt zweifelhafter Prestigeprojekte fördern

28.03.11 –

„Wir brauchen eine lebendige Kulturlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, so Ulrich Rose für den Kreisvorstand Greifswald-Uecker-Peene von Bündnis 90/Die Grünen. „Wir freuen uns, dass wir Stralsund in Vorpommern und Wismar in Mecklenburg als Weltkulturerbe haben und unterstützen die Bewerbung Schwerins um diesen Status. Jetzt aber Peenemünde auf Kosten aller Kulturvereine im Land dazu zu treiben, ist keine gute Idee.“

Es gebe ausreichend Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieses Vorhabens, so Rose weiter. Kultusminister Tesch führte als Begründung an: „Mitten im Zweiten Weltkrieg überschritt die Menschheit an diesem Ort mit dem Start der A4/V2 die Schwelle zur Weltraumfahrt.“ Dadurch bringe der Minister zum Ausdruck, dass nur noch die technische Leistung gesehen werden soll. Es stehe so zu befürchten, dass damit große Teile der Geschichte von Peenemünde ausgeblendet werden könnten. Es müsse jedoch immer im Vordergrund stehen, dass der „Eintritt in das Raketenzeitalter“ in Peenemünde ein Projekt des Nationalsozialismus war. Es ging in Peenemünde um die Entwicklung einer Massenvernichtungswaffe und es wurden Zwangsarbeiter_innen eingesetzt.

Die Bewerbung gemeinsam mit zwei anderen Raumfahrtstätten, die nicht den gleichen Hintergrund wie Peenemünde haben, sondern tatsächlich weitgehend reine Stätten ziviler Raumfahrt sind, mache die Sache nicht besser. Man könne meinen, das Ministerium möchte Peenemünde auf diese Weise in ein positiveres Licht rücken. Eine solch weitreichende Umwandlung einer Mahn- und Gedenkstätte könne nicht durch einen schlichten ministeriellen Erlass einfach zur Tatsache gemacht werd

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Ostvorpommern