Grüne Begegnungen: Fledermauswanderung am 5. September 2020

Kleiner als eine Streichholzschachtel ist die Zwergfledermaus mit nur drei bis fünf Gramm und einer Flügelspannweite von circa 20 Zentimetern. Damit ist sie neben der deutlich selteneren Mückenfledermaus die kleinste heimische Art im Raum Greifswald. Das und viele weitere spannende Fakten über die wilden Kleinsäuger konnten wir am vergangenen Samstag auf der Fledermauswanderung vom Zoologen und Fledermaus-Experten Professor Dr. Gerald Kerth erfahren, der an der Universität Greifswald lehrt und forscht. Wir sind froh, in der Form einer Fledermauswanderung im Freien, mit Mundschutz und Abstand, nach einer langen pandemiebedingten Pause wieder unsere Reihe der Grünen Begegnungen fortsetzen zu können und so gemeinsam mit interessierten Einwohner*innen mehr über die einheimische Artenvielfalt zu erfahren. An einem späteren Halt der Wanderung durch die Naturparzelle Elisenhain zeigte der Fledermaus-Kenner Professor Dr. Gerald Kerth der Gruppe den Abendsegler. Diese Gattung ist die größte heimische Fledermaus und bildet damit das Pendant zur Zwergfledermaus. Normalerweise leben Fledermäuse in alten Specht-Baumhöhlen oder unter abstehender Baumrinde. In kommerziell genutzten Forsten finden Fledermäuse diese Nistbedingungen immer seltener vor. In der Naturparzelle werden die Bäume nicht geerntet und so gibt es neben weiteren Nistkästen in einigen Metern Höhe eine Vielzahl an Nistmöglichkeiten. Je nach Fledermaus-Art und Größe der Nistkästen leben hier 20 bis 100 Individuen auf engem Raum zusammen in ihren 'Fledermaus-WGs'. [Weiterlesen per Klick auf Titel]

09.09.20 –

Kleiner als eine Streichholzschachtel ist die Zwergfledermaus mit nur drei bis fünf Gramm und einer Flügelspannweite von circa 20 Zentimetern. Damit ist sie neben der deutlich selteneren Mückenfledermaus die kleinste heimische Art im Raum Greifswald.

Das und viele weitere spannende Fakten über die wilden Kleinsäuger konnten wir am vergangenen Samstag auf der Fledermauswanderung vom Zoologen und Fledermaus-Experten Professor Dr. Gerald Kerth erfahren, der an der Universität Greifswald lehrt und forscht. Wir sind froh, in der Form einer Fledermauswanderung im Freien, mit Mundschutz und Abstand, nach einer langen pandemiebedingten Pause wieder unsere Reihe der Grünen Begegnungen fortsetzen zu können und so gemeinsam mit interessierten Einwohner*innen mehr über die einheimische Artenvielfalt zu erfahren.

An einem späteren Halt der Wanderung durch die Naturparzelle Elisenhain zeigte der Fledermaus-Kenner Professor Dr. Gerald Kerth der Gruppe den Abendsegler. Diese Gattung ist die größte heimische Fledermaus und bildet damit das Pendant zur Zwergfledermaus.

Normalerweise leben Fledermäuse in alten Specht-Baumhöhlen oder unter abstehender Baumrinde. In kommerziell genutzten Forsten finden Fledermäuse diese Nistbedingungen immer seltener vor. In der Naturparzelle werden die Bäume nicht geerntet und so gibt es neben weiteren Nistkästen in einigen Metern Höhe eine Vielzahl an Nistmöglichkeiten. Je nach Fledermaus-Art und Größe der Nistkästen leben hier 20 bis 100 Individuen auf engem Raum zusammen in ihren 'Fledermaus-WGs'. Während sie den Tag verschlafen, sind Fledermäuse vor allem in der Abenddämmerung und nachts aktiv, wenn sie mit Hilfe von Ultraschall-Signalen auf die Jagd gehen. Trotz ihrer geringen 'Größe' können Fledermäuse täglich so viel fressen, dass es in menschlichen Relationen einem 20-Kilo-Reh entsprechen würde.

Ende September bis Mitte Oktober ist Paarungszeit, bevor die Tiere von Ende Oktober bis Ende März Winterschlaf halten. In dieser Zeit können die Weibchen das Sperma der Männchen speichern, sodass die Befruchtung erst Anfang April sowie die Geburt und Aufzucht der Jungen im Juni und Juli stattfinden kann.
Wir danken Professor Dr. Gerald Kerth für die lehrreiche und spannende Wanderung, mit der er uns in seine faszinierende Welt der Fledermäuse entführt hat.

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