Finanzielle Schieflage beim Greifswalder Radverkehr

GRÜNE: Statt teurer „Super-Poller“ muss Radverkehr endlich entsprechend seines Anteils am Verkehr gefördert werden.

16.04.13 –

Ab dieser Woche wird der neue „Super-Poller“ an der Wiecker Brücke eingebaut und seine Technik berücksichtigt alle Eventualitäten, die dazu führen könnten, dass die Brücke ohne Sondererlaubnis mit Kfz überquert werden kann. Kosten soll die gesamte Anlage 120.000 Euro. Dazu kommen noch die Überwachungskamera, die jüngst für 12.600 Euro installiert wurde und eine Handzettelaktion für diejenigen, die die Brücke regulär nutzen. „Etwa 140.000 Euro wird uns also die Verbarrikadierung der Wiecker Brücke gegen den unerlaubten Kfz-Verkehr kosten“, rechnet Alexander Krüger vom Kreisvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vor. „Dabei geht es um ausgesprochen wenige Kfz am Tag, die ohne diese kostenpflichtige Sondererlaubnis die Brücke nutzen. Diese Ausgaben stehen in keiner vernünftigen Relation zu anderen, wirklich drängenden Infrastrukturmaßnahmen.“

Krüger verweist auf Projekte für die zentralen Achsen des Radverkehrs in Greifswald: „Die Diagonalquerung der Europakreuzung, die Umgestaltung der Kreuzung Rathenaustraße/Petershagenallee oder die Sanierung des Radweges am Hafen werden blockiert und auf die lange Bank geschoben. Bei jedem dieser Projekte ist der Teil, der den Fahrradverkehr betrifft, deutlich günstiger zu haben als der Super-Poller.“

„Wir sollten immer daran denken, dass der Radverkehr 44% der Verkehrsleistung in Greifswald ausmacht“, macht Krüger schließlich klar. „Dieser Anteil muss sich endlich auch in den Investitionsmitteln widerspiegeln. Derzeit erreicht die Förderung des Radverkehrs in allen Budgets der Stadt nicht annähernd diesen Anteil. Diese Schieflage auszugleichen muss erste Priorität haben.“

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Greifswald