BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KV Vorpommern-Greifswald

Der Osten blutet aus:

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Greifswald-Uecker-Peene gegen geplante Neuordnung der Theaterlandschaft

28.08.08 – von Stefan Fassbinder

Nach den Fehlentscheidungen in der Hochschul- und Bildungspolitik steuert die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns auf eine neues Verhängnis zu: die Bankrotterklärung der Kulturpolitik. "Es ist unsäglich, wie sich die Landesregierung über die Bedürfnisse der Menschen im Land hinwegsetzt. Wie kann man einen Etat, der bereits seit dreizehn Jahren gedeckelt ist, für die nächsten zwölf Jahre in der bisherigen Höhe festschreiben?" fragt Dr. Ulrich Rose, für die Fraktion GRÜNE/ok im Aufsichtsrat der Theater Vorpommern GmbH.

Die Theater Vorpommern GmbH hat anders als das von der Landesregierung bevorzugte Theater in Schwerin in den letzten Jahren durch Fusionen eine erfolgreiche Konsolidierungspolitik betrieben. Außerdem wurde der durch die Deckelung diktierte Sparkurs natürlich zum größten Teil auf dem Rücken der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Theater-GmbH ausgetragen - auch davor haben sich andere Theater gedrückt. Schließlich und endlich hatte die Landesregierung schon immer einen Verteilerschlüssel für die Landesfinanzen festgelegt, der die Theater in Mecklenburg eindeutig bevorzugte - aus nicht nachvollziehbaren Gründen.

Es erhebt sich der Verdacht, dass die jetzige Landesregierung ein letztes Mal zugunsten ihrer Klientel wirksam werden und im östlichen Landesteil verbrannte Erde hinterlassen möchte. Denn die Intendanten der Theater Vorpommern GmbH sind voll darin zu unterstützen, dass unter den vom Kabinett festgelegten Voraussetzungen der Landesteil nicht adäquat mit Theater versorgt werden kann. Dies ist ein eindeutiger Verstoß gegen den in der Verfassung von Mecklenburg-Vorpommern festgelegten Grundsatz, dass beide Landesteile gleich zu gewichten seien. Vor allem ist es aber ein kulturelles Fiasko - offenbar hat man in Schwerin immer noch nicht begriffen, dass, wenn man am Essen spart, man nicht gesundet, sondern verhungert!

"In der Bildungspolitik ist der Landesregierung doch gerade eben erst völliges Versagen attestiert worden. Möchte sie dieses Ergebnis in der Kulturpolitik nochmals steigern?" so Rose abschließend.

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