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30.04.20 –
Die Ausrufung des Klimanotstands in Greifswald ist seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie in den Hintergrund geraten. Gleichwohl ist den Bündnisgrünen in der Greifswalder Bürgerschaft das Thema "Klimawandel und Klimanotstand" zu wichtig, um es trotz dieser schwierigen Zeiten aus dem Fokus zu nehmen.
"Es war richtig, den Klimanotstand auszurufen, um zu zeigen, wie wichtig das Thema Klimaschutz ist. Wir erleben gerade einen viel zu trockenen April. Die Nebeneffekte der Corona-Pandemie, wie die massive Auswirkung auf den Flugverkehr, wird zeigen, wie wichtig es ist, regulär Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel zu verlangsamen", so Alexander Krüger, Fraktionsvorsitzender der Bürgerschaftsfraktion. "Uns ist es wichtig, Bestrebungen von Greifswalder Bürger*Innen zu unterstützen, die aus Eigeninitiative etwas für das Klima tun wollen. Nur wenn wir die Bürger*innen befähigen, selbst etwas für Umwelt und Klimaschutz zu tun, können wir die notwendigen Veränderungen beschleunigen und die Menschen mit ins Boot holen. Dabei spielen selbstverständlich auch wirtschaftliche Belange der Bürger*innen eine Rolle. Photovoltaik-Anlagen und Solarthermie erzeugen klimafreundlich Energie, schonen so langfristig die Umwelt und gleichzeitig den Geldbeutel der Besitzer*innen. Auch Dachbegrünungen sind ein wichtiger Beitrag für das Klima. Sie sehen nicht nur toll aus, sie dämmen das Haus, schlucken Lärm und Staub und bieten Lebensraum für Vögel und Insekten. Nur leider stehen unsere Gestaltungssatzungen solchen Anlagen im Wege. Das finden wir weder zeitgemäß noch das Gebot der Stunde", so Krüger weiter.
Deshalb möchte die bündnisgrüne Fraktion die Voraussetzungen für mehr Klimaschutz in den Gestaltungssatzungen der Stadt Greifswald schaffen. "Die Gestaltungssatzungen für Innenstadt und Wieck untersagen in weiten Bereichen der Ortsteile Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlagen auf den Dächern der Gebäude. Dies hat schon in einigen Fällen zur Ablehnung von entsprechenden Bauanträgen geführt. Natürlich sind Ortsansicht und denkmalpflegerische Belange auch gerade in diesen Ortsteilen wichtig. Sie müssen aber vereinbar mit den Anforderungen an Nachhaltigkeit und Klimaschutz der heutigen Zeit sein", so Tjorven Hinzke, bündnisgrünes Mitglied der Bürgerschaft, "es muss möglich sein, dass beides in Einklang gebracht wird."
Daher will die Fraktion die Verwaltung beauftragen, die Gestaltungssatzungen den heutigen Anforderungen des Klimaschutzes anzupassen und einen Weg zu finden, Denkmalschutz und nachhaltige Zukunft miteinander zu verbinden. “Wenn die Gestaltungssatzungen bearbeitet werden, soll auch gleich das Thema der Barrierefreiheit mit in den Blick genommen werden", so Tjorven Hinzke, "auch die Belange von Menschen mit Handicap müssen mehr Berücksichtigung in den Satzungen finden.”
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