Bürgerbeteiligung und Bauantrag: Die Grüne Sicht auf die Stralsunder Straße 47

Zur Zeit beherrscht das geplante Bauprojekt in der Stralsunder Straße 47 die Diskussionen der Bewohnerinnen und Bewohner der Steinbeckervorstadt. "Dass die laufende Bauplanung in den Gesprächen zum Masterplan Steinbeckervorstadt nicht hinreichend berücksichtigt und eingebunden wurde, ist unglücklich", stellt Alexander Krüger, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Greifswalder Bürgerschaft fest. "Damit wurde die vorbildliche Bürgerbeteiligung beim Masterplan leider konterkariert und wir können nachvollziehen, dass die Enttäuschung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Steinbeckervorstadt darüber tief sitzt. Aber es ist jetzt an der Zeit, konstruktiv nach vorne zu sehen und dazu ins Gespräch zu kommen." [Weiterlesen per Klick auf Titel]

01.10.20 –

Zur Zeit beherrscht das geplante Bauprojekt in der Stralsunder Straße 47 die Diskussionen der Bewohnerinnen und Bewohner der Steinbeckervorstadt.

"Dass die laufende Bauplanung in den Gesprächen zum Masterplan Steinbeckervorstadt nicht hinreichend berücksichtigt und eingebunden wurde, ist unglücklich", stellt Alexander Krüger, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Greifswalder Bürgerschaft fest. "Damit wurde die vorbildliche Bürgerbeteiligung beim Masterplan leider konterkariert und wir können nachvollziehen, dass die Enttäuschung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Steinbeckervorstadt darüber tief sitzt. Aber es ist jetzt an der Zeit, konstruktiv nach vorne zu sehen und dazu ins Gespräch zu kommen."

Darum hat die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Greifswalder Bürgerschaft Gespräche mit verschiedenen Beteiligten geführt, darunter Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinitiative Steinbeckervorstadt, weiteren Anwohnenden und auch mit den Investoren.

"Bei einem Projekt dieser Größe an so einem zentralen Standort sollte aus städtebaulicher Sicht sorgsam abgewogen und die verschiedenen Perspektiven berücksichtigt werden. Der Fokus der Grünen Fraktion liegt dabei prinzipiell auf der Nachhaltigkeit, dem Klimaschutz, auf modernen Mobilitätskonzepten und natürlich auf der Lösung sozialer Fragen", so Krüger weiter.

In Bezug auf das geplante Projekt in der Stralsunder Straße wünscht sich die Fraktion, dass der Bau dem angrenzenden Moor sowie dem Ryck zuträglich ist, und dass der Bau auch noch "standsicher" ist, wenn das angrenzende Moor renaturiert werden sollte. Ein noch ausstehendes hydrologisches Gutachten ist nach Meinung der Fraktion unumgänglich, um hierüber Klarheit zu erhalten.

"Dass für Stellplätze und Zufahrten so wenig Fläche wie möglich versiegelt werden sollte, ist selbstverständlich. Sicherlich wären hier Drainsteine eine Möglichkeit", so Camille Damm, bündnisgrünes Mitglied im Bauausschuss, "uns ist wichtig, dass es ausreichend Platz für sichere Stellplätze für Lastenräder und Fahrradanhänger gibt. Dies kommt auch dem Wunsch des Masterplans nach einem autofreien Quartier entgegen. Das Projekt könnte auch eine Vorreiterrolle beim Lastenräder-Sharing übernehmen und von vorneherein entsprechende Stellplätze und Fahrzeuge anbieten."

Camille Damm weiter: "Auch beim Energiestandard des Gebäudes sehen wir noch Kapazitäten – Zumindest sollte die Verwendung von Wärmepumpen und Solarenergie, sowie Fassadenbegrünung zusätzlich zur geplanten Dachbegrünung mitgedacht werden. Wir sind der Auffassung, dass ein Neubau an so prominenter Stelle in unserer Stadt auch in Sachen Energieeffizienz zukunftsfähig sein muss. Letztlich ist der Einsatz erneuerbarer Energien auch für die Vermietung sicherlich nicht von Nachteil."

Bekanntermaßen gibt es in der Nachbarschaft des geplanten Gebäudes Skepsis und Widerstände, die auch und insbesondere auf Ängsten vor einer baulichen und statischen Beeinträchtigung der benachbarten Gebäude beruhen. Krüger dazu: "Wir gehen davon aus, dass im geplanten Projekt im Interesse aller Beteiligten alles zur Sicherung dieser Gebäude getan wird."

Camille Damm: "Die Entscheidung darüber, ob das Gebäude in seiner Größe, Massivität und Fassadengestaltung genehmigungsfähig ist, liegt in der rechtlichen Beurteilung der Stadtverwaltung. Wir vertrauen darauf, dass bei den Mitarbeitenden im Baudezernat die erforderliche Kompetenz vorhanden ist und eine gewissenhafte Prüfung erfolgt.“

Positiv finden wir, dass der Investor einen Quartiersspielplatz plant. Denn so wird die Gemeinschaft im Quartier durch die gemeinsame Nutzung von Anlagen im Stadtviertel gefördert. In diesem Sinne wünschen wir uns, dass die Wohnungen auch für Familien attraktiv gestaltet werden. Dazu trägt auch das Wissen und die bekundete Akzeptanz des Investors von Veranstaltungslärm nachts und an Wochenenden bei. Dies wird sich beim geplanten Konzept der Straze 10/11 nicht vermeiden lassen. Dies sollte allen Beteiligten von vorneherein klar sein, damit es nicht zu unnötigen Verwerfungen kommt." Der Fraktion ist ein gedeihliches Zusammenwirken wichtig. Das will sie gerne unterstützen.

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