AJZ-Abriß verdeutlicht Greifswalder Jugend- und Sozialpolitik

Vor zehn Jahren mußte das Jugendzentrum am Karl-Marx-Platz weichen, weil die Eigentümerin es einer Sanierung des Gebäudes im Weg sah.

27.11.09 – von Ulrich Rose

Eher dieser Behauptung zu glauben als eine aktive und bereits funktionierende Jugend- und Sozialpolitik zu fördern: Die Stadtverwaltung hat hier den eindeutig falschen Weg beschritten, wie man jetzt am Abriß des seit 10 Jahren nicht sanierten Gebäudes sehen kann. Wie bei den Umständen um die Grimmer Straße 2 (trotz anderslautender Äußerungen der Stadtverwaltung steht das Haus heute noch und hätte längst besser genutzt werden können), wie bei der Diskussion mit dem Petruswerk um die Stralsunder Straße 10: Immer wieder fällt die Verwaltung der Stadt Greifswald auf vollmundige Inverstoren-Versprechungen herein und traut dem Wortgeklingel mehr als bereits existierenden und funktionierenden Strukturen.

Das Gebäude, in dem einmal das AJZ angesiedelt war, ist das beste Beispiel dafür: Fast zehn Jahre ist das Jugendzentrum aus dem Gebäude heraus - geschehen ist: nichts! Jetzt wurde es - trotz denkmalgeschützter Fassade - abgerissen.

Ähnlich gelagert war der Fall bei der möglichen Ansiedlung der "Bibliothek verbrannter Bücher": Noch während der Bemühungen um einen Umbau und eine Umnutzung des Trafo-Hauses in der Pfarrer-Wachsmann-Straße wurde es von den (stadteigenen!) Stadtwerken abgerissen...

"Wann begreift es die Stadtverwaltung endlich, daß es erstens wichtig ist, existierende lokale Strukturen zu unterstützen, und daß zweitens nicht jede Versprechung eines Investors hinterher auch bauliche Wirklichkeit wird?", so Ulrich Rose vom Kreisvorstand von Bündnis 90 / Die Grünen. "Gerade nochmal gut gegangen ist es z. B. bei der Überbauung des Ketscherinbaches. Dort hat die Bürgerschaft Schlimmes verhindert. Darum sollte sie sich häufiger bemühen, wie man am Beispiel des AJZ sehen kann!"

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