Mahdregime an Bodenbeschaffenheit, Klima und Artenvielfalt anpassen

10.11.21 –

Dr. Tjorven Hinzke, Mitglied der Bürgerschaft: "Wussten Sie, dass eine der artenreichsten Wiesen im Umkreis von 40 km direkt hinter unserem Bahnhof ist?

Dass sich gerade hier so viele unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten, darunter seltene Wildkräuter und Wildbienen, heimisch fühlen, liegt an der Art der Pflege. Es wird so gemäht, dass sich seltene Pflanzen vermehren können, und gleichzeitig schnell und stark wachsende Pflanzen wie Brombeeren im Zaum gehalten werden.

Unsere Begeisterung über unseren natürlichen städtischen Artenreichtum wurde von den Professoren Gabriele Uhl und Martin Schnittler befeuert. In einer sehr informativen Begehung haben sie uns erklärt, wie wir diesen natürlichen Reichtum erhalten können: Vor allem durch das Mähen zum richtigen Zeitpunkt. Dann können sich so attraktive Pflanzen wie Fingerkraut, Flockenblumen, Margeriten und Nelken behaupten.

Das heißt, wenn wir entsprechend mähen, unterstützen wir unseren Artenreichtum – und sparen auch noch Geld, weil wir keine teuren Anpflanzungen benötigen. Natürlich muss etwa eine Liegewiese anders gepflegt werden als ein Straßenstreifen. Wie die Pflege also genau aussehen soll, kann abhängig von der Lage und dem Zweck der jeweiligen Fläche nach und nach erarbeitet werden. Die Professoren Uhl und Schnittler haben ihre Unterstützung dafür angeboten, etwa über die Betreuung entsprechender studentischer Abschlussarbeiten, dafür danken wir ihnen!

Unsere Vorlage zum Mahdregime beinhaltet den Vorschlag, mit Informationsschildern und Führungen unsere Bürgerinnen und Bürger direkt darüber zu informieren, warum beispielsweise Flächen zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemäht werden. Auch hier wieder herzlichen Dank an die Universität für das Interesse, die Stadt zu unterstützen!

Damit uns, neben unserem natürlichen Artenreichtum, auch Anpflanzungen lange erhalten bleiben, möchten wir  auf die Erfahrungen aus anderen Städten mit ähnlichem Klima zurückgreifen, und schlagen etwa einen Austausch mit der Stadt Erfurt vor.

Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist als eine von nur zwei Kommunen in MV Mitglied im Bündnis für biologische Vielfalt – mit dieser Plattform zur Vernetzung können wir ebenfalls von den Erfahrungen anderer Kommunen für das Management von Grünflächen profitieren und sie an unseren teilhaben lassen. Damit werden wir auch als Stadt noch attraktiver und lebenswerter.

Wir freuen uns sehr, dass die Bürgerschaft unserer Vorlage für eine kostengünstige, nachhaltige Pflege unserer Grünflächen, für ein im wahrsten Sinne buntes Greifswald, zugestimmt hat!"

Link zur Vorlage: https://greifswald.sitzung-mv.de/public/vo020?VOLFDNR=1002579&refresh=false&TOLFDNR=1011702

 

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