Lehrerausbildung nicht kürzen, sondern ausbauen!

Grüner Kreisverband lehnt Einschnitte beim Lehramtsstudium in Greifswald ab.

08.04.10 –

Zu den Plänen der Landesregierung, die Lehrerausbildung an der Universität Greifswald weiter einzuschränken, erklärt der Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen:

„Die in dieser Woche geäußerte Absicht, in Greifswald nur noch ein Rumpfangebot an Lehramtsstudiengängen zu belassen, wird von uns entschieden abgelehnt. Ein solcher Schritt wäre kurzsichtig und würde die Attraktivität der gesamten Universität mittelfristig erheblich mindern.

Schon die in den vergangenen Jahren vorgenommenen Einschränkungen bis hin zu Schließungen einiger Studiengänge an der Philospohischen Fakultät waren aus unserer Sicht eine falsche Weichenstellung. Das Angebot dieser Studiengänge trug wesentlich zur universitären Vielfalt bei und hätte deswegen nicht zuletzt im Hinblick auf die Möglichkeiten eines hochwertigen und sinnvollen Studium generale beibehalten werden müssen.

Wenn der Rektor der Universität sich nun allerdings verbal für den Erhalt der gefährdeten Studiengänge einsetzt, so können wir das im besten Fall als Krokodilstränen, im Normallfall jedoch nur als Heuchelei betrachten“, so Kay Karpinsky vom Regionalbüro von Bündnis 90 / Die Grünen. „Schließlich wurde unter seiner Leitung die Konzentration der Ressourcen auf wenige Massenstudiengänge aktiv betrieben. Gleichzeitig litt die Qualität mancher Lehramtsstudiengänge unter der unzureichenden Ausstattung der Fachbereiche, insbesondere im Bereich der Fachdidaktik.

Dass gleichzeitig an der Universität Rostock einige Lehramtsfächer nicht angeboten werden und damit zahlreiche Fächerkombinationen in Mecklenburg-Vorpommern nicht studierbar sind, ist ein weiterer Ausweis der Planlosigkeit des Landes und der Greifswalder Universitätsleitung. Die Lösung kann nur sein, dass an beiden Landesuniversitäten das volle Angebot an Lehramtsstudiengängen erhalten bleibt bzw. (wieder) eingerichtet wird.

Kurzsichtig sind die angestrebten Kürzungen auch deshalb, weil es dadurch noch schwieriger wird, im Zuge des anstehenden Generationswechsels an den Schulen genügend qualifizierte und motivierte Lehrerinnen und Lehrer für den östlichen Landesteil zu finden. Wenn an der Universität Greifswald weiter Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet werden, ist die Chance jedoch ungleich größer, dass diese im Anschluss auch in der Region bleiben und damit auch die Qualität der Schulen gesichert wird.“

 

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