Grüne kritisieren WVG-Wohnungspolitik

Kommunales Unternehmen hat sozialpolitischen Aufrag

06.12.10 –

Der Kreisverband Greifswald-Uecker-Peene und die Greifswalder Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen kritisieren die Wohnraum- und Mietenpolitik der WVG als unsozial. „Es scheint, als habe die WVG und insbesondere ihr Geschäftsführer die Diskussionen der letzten Jahre zur möglichen Ghettoisierung einkommensarmer Menschen, seien es Rentnerinnen und Rentner, ALG II-Berechtigte, Studierende oder andere, nicht mitbekommen“, so Gregor Kochhan, sozialpolitischer Sprecher des Greifswalder Kreisverbandes. „So werden soziale Brennpunkte geschaffen.“

„Die WVG als kommunales Wohnungsunternehmen muss sich ihres sozialpolitischen Auftrages bewusst werden. Wohnungspolitik ist Daseinsvorsorge mit der Aufgabe, in allen Stadtteilen Bedingungen zu schaffen, dass dort auch Menschen mit niedrigen Einkommen bezahlbare Wohnungen finden können“, ergänzte Ullrich Bittner, Fraktionsvorsitzender der bündnisgrünen Bürgerschaftsfraktion. „Darüberhinaus sollten städtische Wohnungsunternehmen ihre Mieten so gestalten, dass diese auf die Entwicklung des Mietspiegels dämpfend einwirken.“

„Die WVG handelt nach dem Motto: Arme in die Platte“, sagte Kochhan. Eine Aufgabe der WVG müsse es auch sein, sozialer Ausgrenzung, die nach der jüngsten Studie von Bielefelder Soziologen um Wilhelm Heitmeyer längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, entgegenzusteuern. Heitmeyer sprach bei der Vorstellung der Studie am Freitag in Berlin von einer 'zunehmend rohen Bürgerlichkeit'. „Abgehängte Stadtteile können wir uns auch deshalb nicht leisten, sonst leisten wir einer solchen Entwicklung Vorschub“, so Kochhan abschließend.

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Greifswald | Ostvorpommern