Fraktion GRÜNE und Tierschutzpartei (GuT) fordert das Ende der Massentierhaltung

Die Fraktion GuT fordert das Ende der Massentierhaltung im Landkreis und besonders am niedergebrannten Standort in Alt Tellin - die Anlage Alt Tellin darf nicht wieder aufgebaut werden!

27.04.21 –

Kristin Wegner, Mitglied im Landwirtschafts- und Umweltausschuss des Kreises, erklärt: "Die Risiken solcher industriellen Massentierhaltungsanlagen wie in Alt Tellin sind zu hoch, die Schäden für Tiere, Umwelt und Anwohner:innen gravierend.“

Wegner weiter: „Der Kreistag hat eigentlich schon 2012 beschlossen sich an den Zielen der gesunden Ernährung und der naturnahen Landwirtschaft, der sozialen Verantwortung und der nachhaltigen bodengebundenen, naturnahen Bewirtschaftung zu orientieren. Der Kreistag hat sich zudem explizit für eine Tierhaltung ausgesprochen, die den Anforderungen an Tier-, Umwelt- und Klimaschutz gerecht wird und die Qualität bestehender Schutzgebiete wahrt. Wir fordern daher, dass Anlagen, wie die in Alt Tellin, die diesen Vorgaben nicht entsprechen, keine Betriebserlaubnis erhalten dürfen und endlich der Beschluss zur Reduzierung von solchen Anlagen konsequent umgesetzt wird. Wir haben eine Beschlussvorlage zum Kreistag eingereicht und fordern darin:

  1. Massentierhaltung zu beenden. Gewerbliche Tierhaltung soll nicht mehr wirtschaftspolitisch und raumordnerisch priorisiert oder gefördert werden. Bestehenden Anlagen soll die Genehmigung entzogen werden, wenn sie gesetzlichen Erfordernissen nicht entsprechen oder wenn im Brandfalle Tierschutz- und Umweltschutzvorgaben nicht einhaltbar sind. Auf der Bundesebene soll sich für strengere Richtlinien im Umwelt- und Tierschutz eingesetzt werden und auf ein Ende der Massentierhaltung hingewirkt werden.    
  2. anzuerkennen, dass Brandschutz, Umweltschutz und Tierschutz in Massentierhaltungsanlagen nicht eingehalten werden können. Der Landkreis soll die Brandschutzkonzepte prüfen und dergestalt verbessern, dass Menschen- und Tierleben im Brandfalle gerettet werden können. Es sind alle Untersuchungen zur Brandursache und zum Feuerwehreinsatz sowie zu Kontaminationen des Geländes, der umliegenden Böden, Gewässer und zur Luftverschmutzung transparent offenzulegen.
  3. sich dafür einzusetzen, dass am Standort der abgebrannten Anlage in Alt Tellin keine Tierhaltung mehr durchgeführt wird.
  4. sich dafür einzusetzen, dass der Rückbau der Brandruine durch und auf Kosten des Betreibers und nicht auf Kosten des Steuerzahlers durchgeführt wird.“

Die Bilder des verheerenden Brandes der Schweinezuchtanlage Alt Tellin wiegen für Anja Hübner, ebenfalls Mitglied im Landwirtschafts- und Umweltausschuss des Kreises, noch sehr stark nach: "Solche großen Anlagen bedeuten immer Tierquälerei, da sie niemals tierschutzkonform betrieben werden können. Verletzungen der gesetzlichen Vorgaben sind vorprogrammiert, wie die zahlreichen Vorfälle zeigen. Immer wieder kommt es zu Brandkatastrophen in großen Tierhaltungsanlagen. Die Tiere verbrennen lebendig in den Flammen, ersticken im Rauch. Es ist mehr als eindeutig, dass Massentierhaltung nicht nur deswegen ein Auslaufmodell ist und grundsätzlich nicht mehr genehmigt werden darf. Die Anlage in Alt Tellin darf auf keinen Fall wieder aufgebaut werden."

Hübner ergänzt: „Die Massentierhaltung muss beendet werden, Landkreis und Landesregierung sind hier in der Pflicht. Die Kontrollen in den bestehenden Anlagen sind ab sofort deutlich zu verstärken!“

Anlage

Link zum Kreistagsbeschluss aus dem Jahr 2012 (156-9/12):  https://www.kreis-vg.de/media/custom/2164_408_1.PDF?1354177118

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