BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN lehnen Pläne für Kohlendioxidlager in Vorpommern ab

Stefan Fassbinder: CCS bringt für die Energiewende keinen Nutzen

11.05.11 –

Die Bundesregierung hat ein Gesetz zur Anwendung der sogenannten CCS-Technologie auf den Weg gebracht. Davon könnte auch Vorpommern betroffen sein. Bei der CCS-Technik (Carbon Dioxide Capture and Storage) wird das beim Verbrennen der Kohle in den Kohlekraftwerken entstehende klimaschädigende Treibhausgas CO2 abgetrennt und unter die Erde verpresst.

Im südlichen Vorpommern werden drei mögliche Standorte in Betracht gezogen: Im Kreis Ostvorpommern der Weitenhäger Forst, im Kreis Uecker-Randow das Gebiet zwischen Löcknitz und Boock sowie der Raum Waldeshöhe-Dargitz südwestlich von Jatznick am Ostrand der Brohmer Berge.

Dazu Stefan Fassbinder, Landratskandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Wir lehnen die Pläne zur CO2-Ablagerung ab. Ein Gutachten des BUND hat nachgewiesen, dass die Endlagerung von Kohlendioxid zur Versalzung des Grundwassers führen kann. Außerdem können die hohen Drücke, die zur Verpressung des CO2 in die Tiefe erforderlich sind, Leckagen oder Erdbeben verursachen. Alleine die Möglichkeit von Erdbeben kann angesichts des in Lubmin gelagerten Atommülls nicht hingenommen werden. Und zudem könnte entweichendes Kohlendioxid, das sich in Senken oder Tälern ansammelt, zur Gefahr für die Bevölkerung werden.

Ein Ziel unserer Energiepolitik ist, dass das gefährliche Gas erst gar nicht entsteht. In Mecklenburg-Vorpommern sind wir schon auf einem guten Weg. Bereit jetzt liegt der Anteil der Erneuerbaren Energie am Stromverbrauch bei 60 %, bis spätestens 2020 können wir 100 % erreichen. Da wir glücklicherweise ein Steinkohlekraftwerk in Lubmin verhindern konnten, brauchen wir auch keine CO2-Lager.

Nach Aussage führender Experten wird die CCS-Technologie bis 2020 ohnehin nicht so weit sein, dass sie wirklich einen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes liefern könnte. In der Zwischenzeit wollen und können wir aber besser die Erneuerbaren Energien im notwendigen Umfang ausbauen, statt die Lebensdauer des fossilen Zeitalters unnötig zu verlängern. Deswegen brauchen wir keine CO2-Lager in Vorpommern.“

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Ostvorpommern | Uecker-Randow