Brandkatastrophe von Alt Tellin muss zu Konsequenzen in der Tierhaltung führen

30.03.21 –

Die Fraktion GRÜNE und Tierschutzpartei im Kreistag Vorpommern-Greifswald hat Fragen zum Brandschutz in der Schweinezuchtanlage Alt Tellin

Der verheerende Brand der ehemaligen Straathof-Anlage, die mittlerweile an Schweizer Investoren veräußert wurde, wirft eine Reihe von Fragen auf. Unsere Fraktion hat eine Kleine Anfrage an die Kreisverwaltung gestellt, um die Hintergründe zur bestehenden Brandschutzsituation, zu den Maßnahmen des Kreises und künftigen Strategie der Verwaltung zu erfahren.

"Solche großen Anlagen bedeuten immer Tierquälerei, da sie niemals tierschutzkonform betrieben werden können. Verletzungen der gesetzlichen Vorgaben sind vorprogrammiert, wie die zahlreichen Vorfälle zeigen", schätzt Anja Hübner die systemischen Gefahren ein.

Fraktionskollege Robert Gabel dazu: "Immer wieder kommt es zu Brandkatastrophen in großen Tierhaltungsanlagen. Die Tiere verbrennen lebendig in den Flammen, ersticken im Rauch. Es ist mehr als eindeutig, dass Massentierhaltung ein Auslaufmodell ist und grundsätzlich nicht mehr genehmigt werden darf. Diese Anlage in Alt Tellin darf auf keinen Fall wieder aufgebaut werden."

"Seit mehreren Jahren klagt der BUND gegen die Genehmigung, unter anderem, weil der Brandschutz in dieser Massentierhaltungsanlage nicht ausreichend gewährleistet ist. Dass die Verhandlungen im letzten Juni auf unbestimmte Zeit verschoben wurden, ist besonders bitter. Die Risiken solcher industriellen Massentierhaltungsanlagen sind zu hoch, die Schäden für Tiere, Umwelt und Verbraucher:innen gravierend", zeigt sich Fraktionsvorsitzende Ulrike Berger besorgt.

Die Fraktion GRÜNE und Tierschutzpartei fordert, dass endlich Konsequenzen gezogen werden und der Beschluss zur Reduzierung von solchen Anlagen im Kreisgebiet aus dem Jahr 2012 umgesetzt wird. Die Kreisverwaltung muss endlich tätig werden: die Kontrollen in den bestehenden Anlagen sind ab sofort deutlich zu verstärken und die Genehmigungsprozesse kritischer zu begleiten.

update: der BUND meldet das 45.000 Tiere verbrannt sind, der Betrieb gibt über 50 000 tote Tiere an. 

Hier unsere Anfrage zum Brand, hier die Antwort des Landkreises [LINK]

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