Berger: Landrat soll Verantwortung übernehmen und zurücktreten

24.06.21 –

In der Ostsee-Zeitung vom 11.6.21 hat Landrat Michael Sack angekündigt ab Mitte Juli 10 Wochen bezahlten Urlaub zu nehmen um nicht Gefahr zu laufen das Amt für Wahlwerbung zu missbrauchen. Auch danach wird er nicht mehr als Landrat tätig sein, sondern das Mandat als Abgeordneter im Schweriner Landtag annehmen.
Ulrike Berger, Fraktionsvorsitzende der Kreistagsfraktion GRÜNE und Tierschutzpartei erklärt dazu: „Das Vorgehen des Landrats zeugt von großer Verantwortungslosigkeit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises. Würde Michael Sack die Entwicklung des Landkreises genau so ernst nehmen, wie den Fortgang seiner eigenen Karriere, hätte er die Mitglieder des Kreistages informieren und den Weg zu Neuwahlen frei machen müssen. Spätestens auf der Kreistagssitzung am 17. Mai wäre Gelegenheit gewesen einen geordneten Übergang zu organisieren und einen Termin für die Neuwahl festzulegen.
Zehn Wochen Urlaub bedeuten alleine schon, dass der Landratsposten ein 1/5 des Jahres nicht besetzt ist. Zusammen mit den Fristen bis zur Neuwahl summiert sich die Abwesenheit dann auf circa ein halbes Jahr, in denen der Landkreis ohne gewählte Verwaltungsspitze auskommen muss. Die Herausforderungen vor denen der Landkreis steht sind jedoch groß, da können wir uns keine halbjährige Vakanz leisten: Die Folgen der Corona-Pandemie müssen bewältigt ein neuer Doppelhaushalt erstellt werden und der Klimawandel wartet nicht. Wir stellen als Fraktion fest: Eine Neuwahl ist dringend notwendig, um die Zeit der Vakanz und die zusätzliche Belastung für die Beigeordneten zu begrenzen. Deshalb fordern wir die Neuwahl des Landrates/ der Landrätin parallel zu den im September stattfindenden Wahlen. Das hätte zudem den Vorteil, dass Kosten und Verwaltungsaufwand reduziert würden und die Wahl von der hohen Wahlbeteiligung zu den Bundes- und Landtagswahlen profitieren kann. So kann der Landkreis gestärkt aus der Wahl hervorgehen.
Seine Vertretung, Jörg Hasselmann, ist nicht direkt gewählt und zudem Beigeordneter für Kreisentwicklung, Bauen und Umwelt. Dass Michael Sack ihn für die Dauer eines halben Jahres geplant die Arbeit für zwei erledigen lässt, halte ich auch für respektlos gegenüber den beiden Ämtern und den Aufgaben eines Landrats und seines Stellvertreters."

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