Populismus auf Kosten des Bibers ist nicht angebracht! 30. Mai 20189. Oktober 2018 Biberspuren Wie aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/DIE GRÜNEN- Forum 17.4 hervorgeht, gab es im Jahre 2015 in Vorpommern-Greifswald 638 Biber. Für Ende 2018 wird die Anzahl der Biber im Landkreis etwas höher geschätzt, wobei der Bestand aktuell stagniert, in einigen Revieren sogar rückläufig ist. Der Unteren Naturschutzbehörde wurden in den letzten drei Jahren 108 Konfliktfälle gemeldet, wobei die meisten Konfliktfälle landwirtschaftliche Nutzflächen betreffen. Aber auch an wasserbaulichen Anlagen und Deichen sind Schäden gemeldet worden. Wenige Schäden sind an Straßen und Bahndämmen entstanden. Genaue Schadenssummen liegen dem Landkreis nicht vor. Was Schäden an landwirtschaftlichen Nutzflächen betrifft, heißt es: „In den überwiegenden Fällen sind aufgrund der zeitnahen Bearbeitung und der damit nur temporären Beeinträchtigung von Flächen und Bauwerken und Fließgewässern, keine dauerhaften Schäden entstanden.“ Hinsichtlich der landesweiten Konzeption zum Bibermanagement hat sich laut der Antwort auf die Kleine Anfrage „noch kein reibungsloser Ablauf etabliert. Optimierungsmöglichkeiten werden derzeit noch geprüft.“ Das heißt, bereitliegende Fördergelder werden nicht abgerufen. Dabei läuft dieses Projekt bereits 2019 aus. „Vor diesem Hintergrund kritisieren wir den billigen Populismus seitens Herrn Hasselmann gegenüber dem Biber. Offensichtlich sind ihm die Größe der Biberpopulation und deren prognostizierte Entwicklung nicht bekannt. Der Europäische Artenschutz für den Biber gilt nach wie vor auch in Vorpommern-Greifswald.“ kritisiert Waldemar Okon, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/DIE GRÜNEN- Forum 17.4 „Wir fordern den zukünftigen Landrat auf,die zuständige Untere Naturschutzbehörde personell so auszustatten, dass Biberkonfliktfälle schnell und im Sinne des Artenschutzes gelöst werden und die dafür nötigen und bereitliegenden Gelder aus Schwerin abgerufen werden können. Bevor in der Öffentlichkeit gegen den Biber mobil gemacht wird, sollte genau erfasst werden, welche Schäden der Biber verursacht und wie hoch die finanziellen Auswirkungen sind“, so Kristin Wegner, grünes Mitglied im Umweltausschuss. „Andere Regionen und Kreise in Deutschland zeigen, dass durch sogar recht preiswerte Maßnahmen die Biber geschützt und gleichzeitig die Schäden gering gehalten werden können,“ so Okon abschließend.
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